Romanische Vorstadt
Das Spital Konrad Försters war nicht die älteste Bebauung unter der Spitalkirche. Bereits im 12. Jahrhundert standen entlang der Rothenburger Straße Häuser. Im Südwesten des Kirchenschiffs lag ein gemauerter Halbkeller mit Ausgang nach Süden und einem teilweise gepflasterten Hof im Osten (1; unten). Westlich des Kellers fanden sich zwei in den Fels geschlagene Pfostenlöcher (2). Innenwände und Boden des Kellers waren brandgerötet, und auch der nicht unterkellerte Westteil des Hauses zeigte eine deutliche Brandschicht. Ein gleich alter Brandhorizont konnte auch am Marktplatz festgestellt werden, so dass um die Mitte des 13. Jahrhunderts offenbar die ganze Stadt brannte. Das Gebäude wurde wieder aufgebaut, der Keller aber aufgegeben und verfüllt.
Unter dem Chor deutete sich das nächste Haus mit in den Fels geschlagenen Keller an (3). Das Füllmaterial dieses Kellers war mit verziegeltem Hüttenlehm durchsetzt, und auch die westlich anschließenden Bereiche zeigte starke Brandspuren. Zu diesem Befund gehören auch zwei in den Fels geschlagene runde Pfostengruben (4). Eine nahegelegene flache Grube mit großen Mengen von Rinderhornzapfen und kleingeschlagenen Tierknochen verriet das Handwerk, das hier betrieben wurde, nämlich Hornschnitzerei und Leimsiederei.