Einrichtungen
St. Gertraudskirche
ObernzennUm 1200 wurde erstmals ein Pfarrer in Obernzenn urkundlich erwähnt.
Im Jahre 1260 schenkte der Burggraf Konrad der Fromme von Nürnberg die Kirche und das Patronatsrecht dem Deutschen Orden, der in Virnsberg seinen Sitz hatte. Der Deutsche Orden war neben dem Templer- und dem Johanniter-Orden der bedeutendste geistliche Ritterorden. Sein Zeichen ist ein schwarzes Kreuz auf weißem Mantel.
Die starken Mauern des Turmuntergeschosses und des Friedhofs zeigen, dass es sich um eine Wehrkirche handelte.
Um 1300 gab es vermutlich eine Kapelle, die zum Untergeschoss des Turmes geworden ist.
Sixtus von Seckendorff ließ 1456 auf den Mauerresten der Vorgängerkirche eine Kirche bauen, von der noch heute der Chor und ein Teil des Turms stehen. Davon berichtet der Schriftzug über dem Chorbogen.
1528 wurde durch die Herren von Seckendorff die Reformation eingeführt.
Wie viele Kirchen erfuhr auch die Kirche St. Gertraud viele Umbauten und Erweiterungen:
1696 wurde der Kirchturm aufgestockt. 1714 das Kirchenschiff verlängert, 1743 veranlassten die beiden Familien von Seckendorff unter dem westlichen Teil des Kirchenschiffs den Einbau einer Gruft. In diesem Jahr erhielten sie das Patronatsrecht. Sie hatten das Recht, den Geistlichen einzusetzen. Bis heute bestimmen beide Familien mit, wer hier PfarrerIn wird. Sie entwarfen ein eigenes Seckendorffsches Gesangbuch und hatten das Recht, dass für sie jeden Sonntag gebetet wurde.1781 erfolgte eine Innenrestaurierung und der Anbau der Sakristei. 1853 wurde das Kirchenschiff abgebrochen und in der heutigen Form erbaut. Offenbar war die Kirche zu klein geworden. Bei diesen Arbeiten wurde die Gruft aufgelöst.
1960 wurde die Kirche noch einmal renoviert. Dieser Maßnahme fielen der Patronatssitz und der Mittelgang des Langhauses zum Opfer.
Die einzelnen Orte in der Kirche
- Der Taufstein aus Kalkstein von 1723 hat ein achtseitiges Becken und ist mit Ornamenten reich verziert.
- An den Wänden finden sich Gedenksteine (Epitaphien genannt) von Mitgliedern der Seckendorff, die bis zum Jahr 1814 in der Kirche beigesetzt wurden.
- Altar und Kanzel sind beide neugotisch und stammen aus der Zeit um 1853.
- Die Orgel stammt aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
- Die Bilder von Christus und den 12 Aposteln aus der Mitte des 18. Jahrhunderts.
- Die Läutstube bzw. Turmkapelle im Chorraum links gehört zum Urgestein der Kirche. Früher wurde hier geläutet. Jetzt ist es ein Ort der Stille, wo Menschen beten und eine Kerze anzünden können.
Die Heilige Gertraud
Gertrud ist 626 im heutigen Belgien geboren. Sie ist die Ur-Ur-Tante von Karl dem Großen.
Mit 14 Jahren trat sie in das von ihrer Mutter gegründete Kloster in Nivelles ein. Als ihre Mutter starb, wurde sie mit 26 Jahren Äbtissin und leitete das Kloster bis zu ihrem Tod am 17. März 659.
Sie ließ sich Bücher aus Rom kommen und war eine hervorragende Kennerin der Bibel. Sie war sehr gebildet und setzte sich dafür ein, dass auch Mädchen die heilige Schrift lesen sollten.
Mitte des 7. Jahrhunderts gründete Gertrud das Kloster in Karlburg, das eines der ersten Klöster im Mainfränkischen Raum war.
Ihr außerordentlicher Eifer für die Betreuung von Kranken, Witwen, Pilgern und Gefangenen lässt sie zur besonderen Patronin von Spitälern werden, die im Mittelalter oft wieder ihren Namen tragen.
Die ebenfalls nach ihr benannte „Gertrudenminne“ trank man im Mittelalter zum Abschied oder zur Versöhnung. Man war der Überzeugung, „Gertrudenwasser“ helfe gegen Mäuse und andere Schädlinge auf den Äckern, „Gertrudenzettel“ werden zu deren Vertreibung in Mäuselöcher gesteckt.
Sie gilt als Schutzpatronin gegen Mäuse- und Rattenplagen, der Gärtner, Feld- und Gartenfrüchte, gegen Fieber.
Gertrud wird meist als Äbtissin dargestellt mit Mäusen oder in fürstlicher Kleidung, manchmal mit Buch oder Spinnrad. Ihr Name bedeutet die Speerstarke.
Wie kommt unsere Kirche zu ihrem Namen Gertraud?
Der Deutsche Orden, dem unsere Kirche im Mittelalter gehörte, hatte verschiedene Modeheilige oder Lieblingsheilige. Dazu gehörte in erster Linie Maria, dann Georg und schließlich auch Gertrud. Die Schutzherrschaft der Heiligen Gertraud über eine Kirche ist selten. Gertraudskirchen gab es im Bistum Würzburg nur noch in Wachenroth, in der Würzburger Vorstadt Pleich und in Karsbach.
Vielleicht hat der Deutsche Orden den Namen auch von einem adligen Grundherren oder einem Burggrafen von Nürnberg übernommen, dann würden seine Ursprünge bis ins frühe Mittelalter (8.Jh.) zurück reichen.
Wie passt denn die Heilige Gertraud zu uns in Obernzenn?
1754 stifteten die beiden Seckendorffschen Familien ein Hospital. Es diente Alten, Armen und Kranken, steht gleich neben der Kirche, heißt Spittel, und heute wohnt unser Kirchenmusiker darin.
Gertrud als Schutzheilige der Kranken und gegen Fieber passt da gut dazu.
Einrichtungen Unteraltenbernheim
St. Gertraudskirche
ObernzennUm 1200 wurde erstmals ein Pfarrer in Obernzenn urkundlich erwähnt.
Im Jahre 1260 schenkte der Burggraf Konrad der Fromme von Nürnberg die Kirche und das Patronatsrecht dem Deutschen Orden, der in Virnsberg seinen Sitz hatte. Der Deutsche Orden war neben dem Templer- und dem Johanniter-Orden der bedeutendste geistliche Ritterorden. Sein Zeichen ist ein schwarzes Kreuz auf weißem Mantel.
Die starken Mauern des Turmuntergeschosses und des Friedhofs zeigen, dass es sich um eine Wehrkirche handelte.
Um 1300 gab es vermutlich eine Kapelle, die zum Untergeschoss des Turmes geworden ist.
Sixtus von Seckendorff ließ 1456 auf den Mauerresten der Vorgängerkirche eine Kirche bauen, von der noch heute der Chor und ein Teil des Turms stehen. Davon berichtet der Schriftzug über dem Chorbogen.
1528 wurde durch die Herren von Seckendorff die Reformation eingeführt.
Wie viele Kirchen erfuhr auch die Kirche St. Gertraud viele Umbauten und Erweiterungen:
1696 wurde der Kirchturm aufgestockt. 1714 das Kirchenschiff verlängert, 1743 veranlassten die beiden Familien von Seckendorff unter dem westlichen Teil des Kirchenschiffs den Einbau einer Gruft. In diesem Jahr erhielten sie das Patronatsrecht. Sie hatten das Recht, den Geistlichen einzusetzen. Bis heute bestimmen beide Familien mit, wer hier PfarrerIn wird. Sie entwarfen ein eigenes Seckendorffsches Gesangbuch und hatten das Recht, dass für sie jeden Sonntag gebetet wurde.1781 erfolgte eine Innenrestaurierung und der Anbau der Sakristei. 1853 wurde das Kirchenschiff abgebrochen und in der heutigen Form erbaut. Offenbar war die Kirche zu klein geworden. Bei diesen Arbeiten wurde die Gruft aufgelöst.
1960 wurde die Kirche noch einmal renoviert. Dieser Maßnahme fielen der Patronatssitz und der Mittelgang des Langhauses zum Opfer.
Die einzelnen Orte in der Kirche
- Der Taufstein aus Kalkstein von 1723 hat ein achtseitiges Becken und ist mit Ornamenten reich verziert.
- An den Wänden finden sich Gedenksteine (Epitaphien genannt) von Mitgliedern der Seckendorff, die bis zum Jahr 1814 in der Kirche beigesetzt wurden.
- Altar und Kanzel sind beide neugotisch und stammen aus der Zeit um 1853.
- Die Orgel stammt aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
- Die Bilder von Christus und den 12 Aposteln aus der Mitte des 18. Jahrhunderts.
- Die Läutstube bzw. Turmkapelle im Chorraum links gehört zum Urgestein der Kirche. Früher wurde hier geläutet. Jetzt ist es ein Ort der Stille, wo Menschen beten und eine Kerze anzünden können.
Die Heilige Gertraud
Gertrud ist 626 im heutigen Belgien geboren. Sie ist die Ur-Ur-Tante von Karl dem Großen.
Mit 14 Jahren trat sie in das von ihrer Mutter gegründete Kloster in Nivelles ein. Als ihre Mutter starb, wurde sie mit 26 Jahren Äbtissin und leitete das Kloster bis zu ihrem Tod am 17. März 659.
Sie ließ sich Bücher aus Rom kommen und war eine hervorragende Kennerin der Bibel. Sie war sehr gebildet und setzte sich dafür ein, dass auch Mädchen die heilige Schrift lesen sollten.
Mitte des 7. Jahrhunderts gründete Gertrud das Kloster in Karlburg, das eines der ersten Klöster im Mainfränkischen Raum war.
Ihr außerordentlicher Eifer für die Betreuung von Kranken, Witwen, Pilgern und Gefangenen lässt sie zur besonderen Patronin von Spitälern werden, die im Mittelalter oft wieder ihren Namen tragen.
Die ebenfalls nach ihr benannte „Gertrudenminne“ trank man im Mittelalter zum Abschied oder zur Versöhnung. Man war der Überzeugung, „Gertrudenwasser“ helfe gegen Mäuse und andere Schädlinge auf den Äckern, „Gertrudenzettel“ werden zu deren Vertreibung in Mäuselöcher gesteckt.
Sie gilt als Schutzpatronin gegen Mäuse- und Rattenplagen, der Gärtner, Feld- und Gartenfrüchte, gegen Fieber.
Gertrud wird meist als Äbtissin dargestellt mit Mäusen oder in fürstlicher Kleidung, manchmal mit Buch oder Spinnrad. Ihr Name bedeutet die Speerstarke.
Wie kommt unsere Kirche zu ihrem Namen Gertraud?
Der Deutsche Orden, dem unsere Kirche im Mittelalter gehörte, hatte verschiedene Modeheilige oder Lieblingsheilige. Dazu gehörte in erster Linie Maria, dann Georg und schließlich auch Gertrud. Die Schutzherrschaft der Heiligen Gertraud über eine Kirche ist selten. Gertraudskirchen gab es im Bistum Würzburg nur noch in Wachenroth, in der Würzburger Vorstadt Pleich und in Karsbach.
Vielleicht hat der Deutsche Orden den Namen auch von einem adligen Grundherren oder einem Burggrafen von Nürnberg übernommen, dann würden seine Ursprünge bis ins frühe Mittelalter (8.Jh.) zurück reichen.
Wie passt denn die Heilige Gertraud zu uns in Obernzenn?
1754 stifteten die beiden Seckendorffschen Familien ein Hospital. Es diente Alten, Armen und Kranken, steht gleich neben der Kirche, heißt Spittel, und heute wohnt unser Kirchenmusiker darin.
Gertrud als Schutzheilige der Kranken und gegen Fieber passt da gut dazu.